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Andalusien bietet mehr, als Sie glauben und braucht daher viel Zeit und klare Schwerpunkte

Andalusien als Ganzes bereisen und erfassen zu wollen ist ein Unterfangen, das leicht unterschätzt wird, wie auch ich es unterschätzt habe. Soweit Sie allein an viel Sonne und Strandvergnügen interessiert sind, buchen Sie einfach eine Pauschalwoche, Sammler von Kulturmonumenten sind vielleicht mit einer geführten Rundreise am Besten beraten.

Andalusien aber in seiner ganzen Vielfalt und dennoch in Ruhe erleben zu wollen, wird Sie mehr als eine Reise kosten. Das habe ich in meiner eigenen Überheblichkeit zugestehen müssen. Voreingenommen von einigen Kommentaren aus Freundessicht, die sich eher abfällig bis beiläufig geäußert haben über kahle Hügel bis endlose Landschaften, gedachte ich, das Land im Sturm zu nehmen und bin stattdessen von Überraschung zu Überraschung geraten, deren Auflösung bis heute (noch) fehlt.

Ein Grund mag dabei natürlich die Reisezeit sein. Außerhalb der Küstenregionen ist ein Sommer mit 40 Grad und ausgedörrten Böden wohl nirgends wirklich schön. Andalusien in seiner hinterländischen und kulturellen Schönheit ist also mehr etwas für Frühjahr oder Herbst, vielleicht auch den Winter, falls man durchaus zugige Kälte trotz Urlaub ertragen kann.

Zeitplanung tut not

Überlegen Sie aber, was Sie ansehen wollen und wie viel Zeit Sie erübrigen können. Granada, Cordoba und Sevilla sind Städte, die von ihrem kulturellem Erbe, aber auch neueren Geschehnissen Rom und Paris kaum nachstehen. Dementsprechend vielfältig ist das, was Sie zu sehen bekommen können. Solche Stätten im Vorbeigehen besichtigen zu wollen grenzt eigentlich an (noch nicht strafbare) Verschwendung von Reisekilometern.

Dabei sind die "kleineren Perlen" wie Cadiz, Ronda, Guadix oder Tarifa noch gar nicht einkalkuliert. Nehmen Sie sich Zeit und kalkulieren Sie kleine Stücke für die Reise, es wird sich lohnen. Ich persönlich konnte das nördliche Hinterland Andalusiens aus eben diesen Gründen noch gar nicht sehen, werde das aber nachholen.

Flugreise und Mietwagen als Normalfall

Für normale Urlaubszeitkontingente wird die Flugreise und anschließende Mietwagenrundreise der Normalfall sein, um Andalusien kennen zu lernen. Das Hinterland zu erkunden, wird anders kaum möglich sein, falls Sie nicht Zeit für Rucksack und Bus aufbringen können, was durchaus seine Reize haben mag.

Andererseits sollten Sie Ihre Schwerpunkte reiflich überlegen. Der Mietwagen nützt Ihnen in den Städten nichts, im Gegenteil ist er hinderlich. Die Fortbewegung innerhalb der Städte mit dem eigenen Auto als Fremder ist mindestens stressig, wenige Hotels verfügen überhaupt über eigene Parkplätze und wenn doch, sind sie teuer. Soweit Sie sich auf eine Stadterkundung einstellen, ist der Mietwagen eher ein teurer Klotz am Bein.

Ich persönlich lege Wert auf Abwechslung, will auch das Umland in Ruhe und nach meinem Gusto erkunden. Ich bleibe samt meinem Auto am Rand der Städte, fahre mit dem Bus in die Stadt und mit dem Auto ins Umland. Geht es Ihnen allein darum, die arabische Wiege europäischer Kultur zu erkunden, sind Sie evtl. mit einem Flug nach Sevilla und Bahnverbindungen nach Cordoba und Granada besser beraten.

Ausgangsorte einer Besichtigung Andalusiens

Die günstigsten Reiseflugziele orientieren sich natürlich an den Touristenströmen. Die meisten Urlauber werden über den Flughafen Malaga an Torremolinos und Marbella ausgespien, je mehr der Sommer naht, desto mehr gewinnt auch Jerez an Bedeutung.Aber auch Sevilla wird regelmäßig angeflogen und ist in den für eine gesamtandalusische Betrachtung bedeutsamen Frühjahr- und Herbstzeiten nicht wesentlich teurer zu erreichen.

Für Rundreisen spielt der Start/Ziel-Punkt natürlich eigentlich keine wesentliche Rolle, abgesehen vom Preis. Den einzigen Vorteil böte Sevilla. Die Reise hier starten und enden zu lassen, böte den Vorteil, für die Zeit des Stadtaufenthalts auf den Mietwagen verzichten zu können. Angesichts relativ günstiger Mietwagentarife und ziemlich teurer Transferpreise vom Flughafen wird dies selten ausschlaggebendes Argument sein.

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Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

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