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Reisebericht zu Andalusien→Costa de la Luz→Conil Cabo Roche

Trotz eisigem Sonnenuntergang brennen die Pinien am Cabo Roche

Conil Pineda Nordseefeeling am Strand, Brand im Wald

Ein weiterer Strandaufenthalt in der Bucht unter dem Cabo Roche beschert uns pures Nordseefeeling am Atlantik. Der Wind bläst so kalt, dass wir uns schließlich ins Auto unter dem Faro zurückziehen. Den Sonnenuntergang erleben wir dann aber viel spektakulärer in den Pinienwäldern dahinter, wo der Feuerball die Bäume brennen läßt wie in der afrikanischen Savanne.

Nach dem schönen Wiedersehen mit der Hafenstadt Cadiz haben wir eine Haushaltspause daheim eingelegt. Der blaue Himmel hat sich zwar mittlerweile auch nach Conil ausgebreitet, der kalte Wind vom Meer aber bleibt uns erhalten. Da fällt es wenigstens nicht so schwer, neben der letzten Waschserie für diesen Urlaub schon mal die Bolognese-Sauce für den Abend aufzusetzen. Trotzdem sind wir fest entschlossen, etwas für die romantische Seele zu tun, nachdem wir gestern fußballbedingt keinen Sonnenuntergang am Meer genießen konnten.

Nordseefeeling am Cabo Roche

Generalstabsmäßig planen wir den erwarteten Event, wohl wissend, dass unser erster Sonnenuntergang mit folgendem Mondaufgang am Cabo Roche vom letzten Jahr gar nicht zu toppen ist. Aber schon die Erinnerung daran ist einen Sektempfang am Strand wert und seit Sevilla schleppen wir jetzt schon die Flasche jeweils gut gekühlt mit uns herum.

Das Meer empfängt uns aufgewühlt, nur zwei abgebrühte Sportler laufen im Sand der Bucht ihre Runden. Der Wind bläst hart ins Gesicht und wir haben zwar das Equipment gut geplant, nicht aber die Zeit. Die Sonne wird erst in zwei Stunden untergehen. In einer Felsenkuhle suchen wir uns ein Nest, wo man es tatsächlich mit Windjacke und Pullover drunter und direkter Sonneneinstrahlung aushalten kann. Sogar ein kleines Steintischchen für unsere mitgebrachten Gläser gibt es, so dass wir schon ganz gemütlich auf den wiederum gelungenen Urlaub anstoßen können.

Aber mit der Romantik wird es unter diesen Umständen nichts werden bzw. wird sie nicht die zwei Stunden halten, die wir noch auf den Sonnenuntergang warten müssen. Nach zwei Gläsern sind wir trotz Windfang der Felsen durchgefroren und beschließen, uns doch lieber ins Auto zurückzuziehen. Am Leuchtturm können wir ja geschützt die restliche Flasche leeren und von den Klippen aus den Feuerball versinken sehen.

Brennende Pinienwälder vor der Linse am Cabo Roche

Wir stellen also den kleinen Panda unter dem Faro mit Blick über die Klippen aufs Meer in Position, gießen uns die letzten Gläser ein in starren in Richtung Madeira, während der Wind an dem kleinen Auto zerrt. Einen kurzen Ausflug nach draußen wage ich noch, aber nicht mal mehr die Mauersegler sind noch in Aktion, die sich sonst hier spektakulär in die Tiefe gestürzt hatten. Am Rand der Klippen hat man tatsächlich das Gefühl, von der nächsten Bö unvermittelt in die Tiefe gerissen zu werden.

Wir geben auf und machen uns auf den Heimweg. Wegen des langen Trödelns und Wartens steht die Sonne aber jetzt tatsächlich schon sehr tief und nach Durchquerung der Hafenbucht bemerken wir in den dahinter liegenden Pinetas ein ganz anderes Spektakel, wie wir es letztes Jahr bereits bei El Colorado auf einem späten Heimweg erahnt haben.

Von hier oben senkt sich die Sonne über die Pinienwälder, bevor sie später im Meer versinkt und setzt sie in ein feuerrotes Glutlicht, vor dessen Hintergrund sie tatsächlich zu brennen scheinen. Wir halten neben der Straße an. Mir fallen im Minutentakt neue Perspektiven auf, die ich für genügend spektakulär halte, um ein scheinbar nochmal neues Foto zu schießen. Dass der Sekt jetzt leer ist, wo das Event beginnt, fällt uns gar nicht mehr auf. Gebannt schauen wir einfach nur zu, hier auch windgeschützt, und stellen uns Afrikas Savanne vor, in der wir noch nie gewesen sind. Vollkommen gebannt bestaunen wir eine brennende Pineta, bis das Licht grau und der Abend kalt wird. Heute kann uns das Meer mal gestohlen bleiben.

Ein weiteres Mal hat uns Cabo Roche zurückgegeben, was für ihn empfinden: Ein andalusischer Lieblingsort, an dem man vor Überraschungen niemals sicher ist.

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Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

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