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Costa de la Luz, Andalusiens Atlantikküste

Costa de la Luz Strandimpression am Cabo Roche

Die Costa de la Luz, die Küste des Lichts, Andalusiens Atlantikküste ist natürlich ein weites Feld, das in der Länge halb Deutschland umfasst und dementsprechend vielfältig ist. Die meisten Urlauber werden sich in der zentralen Region um Cadiz mit der wunderbaren Dünenlandschaft von "La Barrosa" niederlassen, aber auch überall sonst finden sich wunderbare Sandstrände. Der Naturpark "Donana" lockt mit einer einzigartigen Flora und Fauna, und im Hinterland gibt es sowohl landschaftlich wie auch in Städten und weißen Dörfern genügend zu entdecken.

Die Costa de la Luz wird in den meisten Reiseführern als die naturbelassenere Alternative zur "verbauten" Mittelmeerküste der Costa del Sol beschrieben. Das stimmt auch. Dennoch hat sich natürlich auch hier die Tourismusindustrie breit gemacht und weite Küstenstriche besetzt. Für den Pauschaltouristen nicht unbedingt ein Nachteil, er findet hier teilweise Anlagen, die sich wenigstens baulich von den Beton- und Bettenburgen um Torremolinos abheben. Der Individualreisende muss manchmal etwas suchen, aber auch hier finden sich noch Plätze, die seinen Vorstellungen entsprechen.

Cadiz: malerische und überschaubare Altstadt mit urbanem Leben nicht nur zum Karneval

Cadiz mit seiner Altstadt ist wunderschön. Allein seine Tradition des Karnevals auf der Straße und den malerischen Plätzen mit Sängergruppen, die ihre Spottlieder zum Besten geben, ist einen Besuch wert. Die überschaubare Altstadt verfügt als Beigabe über einen Stadtstrand, der durchaus gleichwertiges Badevergnügen hergibt, auch wenn die landschaftliche Umgebung natürlich nicht mit La Barros im Süden konkurrieren kann.

Strand- und Stadtleben lassen sich aber in Cadiz durchaus kombinieren und Segelfreunde finden hier einen Ankerplatz, wo sie ins Leben eintauchen können. Autofahrer finden sich dagegen mit der faktischen Unmöglichkeit konfrontiert, das Fahrzeug abstellen zu können, auch wenn das Parkhaus jederzeit fußläufig erreichbar ist sowie dem Nachteil, dass die Ausfahrt aus Cadiz als Ende seiner Landzunge allein für jeden Ausflug eine An- und Abfahrtszeit von jeweils einer halben Stunde erfordert.

Neben dem Ausweichen ins Umland bietet sich hier als Alternative noch El Puerto de Santa Maria im landesinneren Teil der Bucht von Cadiz an, von wo aus zwar Cadiz auch pittoresk per Fähre zu erreichen ist, das Badevergnügen aber eher mau ausfällt.

Als Standquartier für einen Entdeckungsurlaub, der auch die im Hinterland gelegenen Regionen einschließen soll, hat Cadiz also durchaus Nachteile. Gerade zum Karneval, der sich hier auch noch länger hinzieht als anderswo, aber auch sonst, kann man hier jedoch eine wunderschöne, mehrtägige Städtereise verbringen in einem überschaubaren Dorf, in dem das Leben tobt.

Die Costa de la Luz in der Umgebung von Cadiz

Es mag dennoch durchaus vernünftig erscheinen, sich ein Wohnquartier an den Küsten südlich oder nördlich von Cadiz zu suchen. Schöne Strände gibt es überall, der Traumstrand "La Barrosa" oder auch El Palmar südlich von Cadiz stellen nicht die einzige Bademöglichkeit dar. Auch nördlich bei Rota und Chipiona locken Sandstrände, auch wenn hier die verkehrstechnische Anbindung nach Cadiz deutlich umständlicher wird. Hier ist dann eher die Sherryhochburg Jerez de la Frontera der nächste Anziehungspunkt.

Mir persönlich haben es ohnehin mehr die am Fuß zerklüfteter Steilküsten angelegten Buchtenstrände bei Conil oder südlich von Vejer angetan. Hier geht es nach meinem Gefühl noch etwas urtümlicher zu und die kleinen Felsbuchten bieten auch Schutz bei oftmals aufkommenden Winden in Zeiten außerhalb des Hochsommers. Zugleich sind dies auch die Küstenabschnitte, in denen sich schon aus Landschaftsgründen keine Betonburgbebauung installieren konnte. Die von überall her gut zu erreichende Autobahn von Cadiz nach Tarifa bietet ziemlich gute Ausflugsmöglichkeiten.

Öffentliche Strände, die zu Fuß oder mit dem Auto angesteuert werden können, gibt es entlang der gesamten Küste. Strandnahe Wohnmöglichkeiten zumindest im Umfeld von Cadiz und Chiclana werden Sie jedoch nur in den Apartmentanlagen und Hotels finden, die vermutlich besser pauschal gebucht werden sollten. Busanbindung und ein auch deutschsprachiges Angebot an Ausflugsmöglichkeiten finden sie überall in den zugehörigen Centros Commerciales.

Gerade um "La Barrosa" finden Sie auch ein reichhaltiges Angebot an Ferienwohnungen in (Novo) Sancti Petri. Hier handelt es sich jedoch um eine riesige Fläche an Siedlungsneubaugebieten zwischen Chiclana und der Küste, die auch nicht jedermanns Geschmack sind, was die unmittelbare Umgebung anbelangt. Innerhalb der jeweiligen Mauern befinden sich sicher Perlen (je nach Geldbeutel), für die ein Auto aber ratsam sein dürfte.

Von Conil bis Tarifa

Surfer und Wassersportler wird es ohnehin nach Tarifa ziehen, das wegen seiner Brandung berühmt ist. Auch hier finden sich Sandstrände für weniger sportliche Badegäste und ein ausreichendes Angebot an Unterkünften jeder Kategorie. Für Ausflüge ins Hinterland oder in nördlichere Gefilde der Costa del Luz sind Sie hier aber schon etwas abgehängt, wenn Sie sich nicht auf die schöne Altstadt von Tarifa beschränken wollen. Für alle anderen Ziele müssen Sie mit einer Anfahrtszeit von einer Stunde kalkulieren.

Für Urlauber, die im Zentralbereich der Costa del Luz bleiben möchten, bietet El Palmar eigentlich die südlich von Cadiz letzte vernünftige Bleibe. Hier wird gerne der tatsächlich "La Barrosa" kaum nachstehende Sandstrand in Verbindung mit der Abwesenheit von Betonburgen gelobt, auch sollen die Wellen für Surfer denen in Tarifa kaum nachstehen. Mich persönlich störte allerdings die ebenfalls vorhandene Abwesenheit irgendeines Flairs in dem kleinen Küstendorf.

Zwischen diesen Orten ist eigentlich nur der Nationalpark "La Brena" bemerkenswert, weitläufige Pinienwälder wiederum über Steilküsten, die auch zu Wanderungen oder Picknicks einladen und an dessen Rändern kleinere Wohnanlagen Komfort bieten, aber auch ein Fahrzeug zwingend erfordern. Der südliche Teil der Costa del Luz um Barbate und Zahara de los Atunes bot zumindest mir ein eher trauriges und oft auch industriell geprägtes Bild.

Mein Favorit ist und bleibt Conil mit dem Cabo Roche.

Das Leben hinter den Stränden der Costa de la Luz

Mit Cadiz und Jerez bieten sich bereits zwei lokale Mittelpunkte an, deren Besichtigung immer einen Ausflug wert ist und deren besondere Festivitäten nicht nur im Karneval oder der Setimana Santa vor Ostern schon einen separaten Besuch wert sind. Im Naturpark der La Donana können sie mit geführten Touren (anders kommen Sie gar nicht rein) einen ganzen Tag mit Beobachtungen von Flora und Fauna verbringen, die es sonst nirgendwo gibt.

Aber gerade auch die kleineren Städte im Umfeld wie Conil, Vejer, Tarifa mit seinem Blick auf Afrika oder Medina Sidonia im Hinterland lohnen einen Besuch, weil jede in überschaubarem Ambiente ihre eigene Besonderheit ausstrahlt. Das gilt genauso für die nördlich von Cadiz gelegenen Kleinstädte wie Puerto de Santa Maria, Rota oder Sanlucar. Je nachdem, wo Sie ihr Wohnquartier beziehen, lassen sich zumindest immer einige dieser Gelegenheiten auch als "Ausgleich" zum faulen Strandleben in Vor- oder Nachmittagsausflügen erreichen.

Die Pueblos Blancos und Ronda

Ausgehend von Arcos de la Frontera können Sie im Rahmen eines Tagesausflugs auch die Ruta de los Pueblos Blancos erfahren. Sie sollten sich aber bewusst sein, dass Sie hier ein ziemlich umfangreiches Programm abwickeln, das Ihnen nicht viel Zeit zum Herumstreunen oder Entdecken abseits der Straßen lässt. Es kann also durchaus Sinn machen, hier Schwerpunkte für sich selbst zu setzen.

Das gemeinhin als "Highlight" der Route dargestellte Ronda erreichen Sie aus dieser Fahrtrichtung zuletzt und werden so nach Stunden der Stille auf ein von Reisebussen aus Marbella und Torremolinos quasi besetztes, spanisches "Neuschwanstein" stoßen. Uns hat dies bei unserem ersten Besuch sofort wieder in die Flucht geschlagen, was der Ort nicht verdient hat. Bereiten Sie sich also entweder mental darauf vor oder versuchen Sie vielleicht, ihre Besichtigung hier zu beginnen und sich dann nach und nach wieder in Richtung Heimat zurückzubewegen.

Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens

Ausflüge nach Sevilla sind natürlich ebenso möglich, im Rahmen meiner ersten Andalusienreise hatte ich das auch so geplant. Sie sollten aber bedenken, dass Sevilla ebenso wie Granada oder Cordoba keine Stadt ist, die sich mal eben "en passant" entdecken lässt.

Als reine Anfahrtszeit dürfen Sie durchschnittlich durchaus eine Stunde rechnen, bis Sie am äußeren Autobahnring von Sevilla ankommen, dann dürfen Sie sich je nach Tageszeit noch durch den Stau auf den Ringstraßen kämpfen und ein Parkhaus suchen. Erst dann beginnt ihre eigentliche Besichtigungsmöglichkeit.

Für ein Hinein schnuppern wird es also vermutlich reichen, Sevilla tatsächlich erstmals zu entdecken wird aber vermutlich einen Aufenthalt in der Stadt selbst erfordern.

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Die Ruta de los Pueblos Blancos führt uns durch die Sierra Grazalema nach Ronda, ein Rummelplatz für Touristen nach spektakulären Landschaften

Nebelverhangene Strassen zu grandiosen Ausblicken

Spektakulär ist die Sicht vom und auf das Aquädukt neben dem Parador Plaza Espana, dunkel und eng die Tiefgarage Plaza Soccorro. Die Bergwelt nach San Pedro versinkt im Nebel


© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de

Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten

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