Reisebericht zu Madeira→Tagebuch Überblick Madeira wieder erleben nach 20 JahrenMadeira ist und wird immer bleiben ein Traum-Reiseziel für Naturfreunde und Wanderfreaks, vor allem auch, wenn sie etwas in die Jahre gekommen sind und vielleicht nicht mehr ohne Weiteres tausend Höhenmeter aufwärts schnaufen können oder wollen. Die Hauptstadt Funchal bietet nicht nur an Silvester durchaus moderne und internationale Anklänge, auch wenn sie in ihren Gassen das gemütliche Flair einer Kleinstadt verströmt. Der krasse Gegensatz von schroffen Klippen, engen Buchten und wenigen Stränden, sanften Hügeln und veritablem Hochgebirge mit verstreuten Mondlandschaften auf ganz engstem Raum ist so manchen Inseln zu eigen, hier wird er aber noch verstärkt durch eine oft einzigartige Flora und Fauna. Naturliebhaber werden hier immer auf ihre Kosten kommen, zu jeder Jahreszeit und mit jeder persönlichen Konstitution. Persönliche Reminiszenzen als Wurzeln einer Madeira-ReiseUnseren ersten gemeinsamen Urlaub verbrachten meine Frau und ich 1991 auf Madeira. Damals war das Reiseziel eher zufällig gewählt. Als Biergarten-Gastronom konnte ich nur die eher fade Zeit nach Weihnachten zu Urlaubsreisen nutzen und abgesehen von Wärme in absehbarer Entfernung verbunden mit Erlebnismöglichkeiten abgesehen von Strandaufenthalten hatten wir damals keine weitere Vorstellung von einem möglichen Urlaubsziel. Auch die Möglichkeit, überhaupt urlauben zu können, stellte sich eher kurzfristig heraus und so war unsere erste Madeirareise eigentlich mehr der Empfehlung unseres Reisebüro-Freunds Toni geschuldet denn eigener, bewusster Auswahl. Dem Erlebnislustigen winkt auch das Glück, und so trafen wir damals ganz zufällig eine ehemalige Arbeitskollegin meiner Frau vor dem Abflug am Flughafen. Deren Mann verfügte als Fahrlehrer am Ziel unserer Wünsche über einen Mietwagen, den er dort durch kurvige Landschaften zu steuern sich vorgenommen hatte. Ihr selbst wie auch uns stand der Sinn eher nach Wanderungen entlang der Levadas, von denen Toni uns vorgeschwärmt hatte. So traf es sich, dass ein begeisterter Autofahrer und drei angehende Wandervögel sich wunderbar kombinieren konnten, weil eine Wanderung entlang des Wasserkanals wesentlich schöner ist, wenn man am Ende abgeholt wird und nicht denselben Weg notgedrungen zurück gehen muss. Dieser Glücksfall hat uns letztlich die Liebe zu Madeira eingepflanzt und jetzt, fast zwanzig Jahre später und um einige Reiseerfahrungen reicher, wollten wir diese Liebe wieder auffrischen. Madeira: Schillernde Palette an LandschaftserfahrungenEinige dieser damaligen Erlebnisse werde ich in der Folge noch veröffentlichen. Natürlich haben sie heutzutage mehr reisehistorischen Reminiszenzwert, wie auch diese Reise, manchmal durchaus schmerzlich, bewiesen hat. Für uns ging es aber darum, dieses Mal möglichst die ganze Insel erkunden zu können, was damals mangels eigenen Autos nicht möglich war. Das ist jedoch bis heute so geblieben, trotz eines durchaus guten Netzes an öffentlichen Busverbindungen sind deren Fahrpläne am öffentlichen Leben orientiert und daher für eine Inselerkundung in der Regel zu langsam und unpraktisch, zumindest von einem einzigen Standort aus. Das im Gegensatz zu 1991 atemberaubend ausgebaute Tunnelnetz an Schnellstraßen dagegen macht es möglich, mit dem eigenen Auto die schillernde Palette an völlig unterschiedlichen Landschaftserfahrungen auch er-fahren zu können. Wie wir lernen mussten, betrifft das nicht unbedingt auch die Wandermöglichkeiten. Dies weniger wegen des aktuellen Fehlens einer Abholmöglichkeit. Hier gibt es durchaus Möglichkeiten auch für einzelne Paare, mit Bus oder Taxi zum Ausgangspunkt und damit dem dort abgestellten Auto zurückzukehren. Aber durchaus ansehnlich können die Anfahrtsstrecken immer noch sein, und wer in allen Teilen der Insel Wanderungen unternehmen will, muss daher notfalls auch sehr früh aufstehen, was einem Gastronomen nicht gegeben ist. Trotz aller Schnellverbindungen an den Küsten sind die Anfahrten in die Berge selbst nach wie vor eng, kurvig und langwierig, was hoffentlich auch so bleibt. So kann man mit eigenem Auto also durchaus die vollkommen unterschiedlichen Landschaftsbilder, die diese Insel an allen ihren Ecken und im inneren Gebirge zu bieten hat, besichtigen. Für ein tatsächliches Erleben dieser Panoramen durch Erwandern hätten wir uns aber doch mehrere, verschiedene Standquartiere suchen müssen. Damals jetzt, im Jahr 2010, kam es uns aber darauf an, wegen Lores fortschreitender Asthmaprobleme überhaupt noch wandern zu können, und das können die Levadas auf Madeira wegen ihrer ganz sanften Höhendifferenzen eben immer noch garantieren, schön sind sie ohnehin überall und abenteuerlich meistens. Die verschiedenen Blickwinkel haben wir uns mit dem Auto erfahren und die spektakulären Aussichten der inneren Bergwelt haben wir ja bereits sehen dürfen. Wer unserer diesjährigen Reise folgt und noch nicht hier war, sollte sie aber keinesfalls außer Acht lassen. | |
Zu dieser Reise sind folgende Artikel hinterlegt1. Reisetag: Samstag, 16. Januar 2010Direktflug Illusion, Mietwagen problemlos Die Umleitung über Düsseldorf ärgert uns, die Anreise nach Calheta über Madeiras Autobahnen erfordert Eingewöhnung bleibt aber problemlos Ferienwohnung mit traumhafter Terrasse Unser Apartment unterm Dach ist kleiner als erwartet, bietet aber freien Blick aufs Meer, hilfreiche Abholung in Maddalena do Mar inklusive Selbstversorgung und Restaurant Calheta Beach Der Supermarkt in Calheta Beach versorgt uns mit Frühstück, im Restaurant Rocha del Mar gibt es Drachenfisch zum Abendessen an Madeiras Sandstrand 2. Reisetag: Sonntag, 17. Januar 2010Madeiras Landschaftsbild erfordert Gewöhnung Navigation auf Madeira erfordert neue Straßenkarte, gute Handbremse und Gefühl für die Ortsnamen, bleibt aber trotzdem unübersichtlich wie das Landschaftsbild Sonntagsmarkt in Estreito Camara de Lobos Farbenpracht und Vielfalt des örtlichen Bauernmarkts machen die Selbstversorgung zum Vergnügen, der Supermarkt in Ribeira Brava auch. Ergebnis: Madeira-Eintopf 3. Reisetag: Montag, 18. Januar 2010Naturschwimmbecken im Lavagestein von Porto Moniz Nach Besichtigung Calhetas Nachbarort Prazeres fahren wir entlang der Küste in den Nordwesten. Wandern fällt aus, Baden im Naturschwimmbecken wäre jedoch sehr reizvoll. Weitere Lavabecken in Seixal, dann zum Encumeada Das veträumte Seixal gefällt uns fast besser als Porto Moniz. Wir bewundern die Lavabecken, bevor wir von Sao Vicente über den Encumeada-Pass heim fahren und uns mit Poncha eindecken 4. Reisetag: Dienstag, 19. Januar 2010Terrasse des Apartments als traumhafte Kulisse für ein Sonnenbad im Januar, während Nachbars fleißig an ihrer Ferienwohnung werkeln. Auto parken ist schwer auf Madeira Eldorado für Wanderer:Hochebene Paul da Serra Abseits der Klassiker: Ruhige und schöne Aussichten auf Calheta und den Atlantik entlang der Levada do Paul, dann über die Direttissima auf die Sprungschanze ins Meer zurück nach Arco 5. Reisetag: Mittwoch, 20. Januar 2010Einkauf in den Altstadtgassen und der Markthalle Die Animiermeile des Fischerviertels beschert uns Erinnerungen an kabarettreifen Service im Restaurant, der Mercado dos Lavroradores farbenfroh Ideen fürs Abendessen 6. Reisetag: Donnerstag, 21. Januar 2010Verschlafenes Fischerdorf Ponta do Sol Zwischen Calheta und Ribeira Brava verstecken sich eine weite Aussicht bis Funchal, steinige Strandbucht und Restaurant-Geheimtip für echten Sonnenuntergang 7. Reisetag: Freitag, 22. Januar 2010Gipfelaussichten von den Balcoes bei Ribeiro Frio Nach kurzem Abstecher zum Pico Ariero können wir nach gemütlicher Levada-Wanderung in Ribeiro Frio weiten Ausblick bis Porto Santo und Sao Lorenzo genießen. Halbinsel Sao Lorenzo mit grandiosen Aussichten Der historische Dorfkern von Santana jetzt modern, kulturelle Wurzeln im Erlebnispark verbannt. Brotzeit an der Nordostspitze über steilen Klippen mit Blick auf raue Küsten und Flughafen 8. Reisetag: Samstag, 23. Januar 2010Steil abfallende Talgründe unter Camacha Im Souvenirbasar unter dem Uhrturm stöbern wir nach Mitbringsel, entlang der Levada dos Tornos nach Erinnerungen an Abenteuerwanderungen und Klippen am Abgrund Schönes Abendessen in Chicos Snack Bar Der Internet-Tipp erweist sich als wenig geheim. Das Restaurant bietet aber beste Küche bei normalen Preisen im zukünftigen Rentnerparadies Calheta 9. Reisetag: Sonntag, 24. Januar 2010Levadawanderung im Südwesten Madeiras Nach Besuch des sonntäglichen Bauernmarkts in Prazeres wandern wir durch Eukalyptuswälder entlang der Levada Nova nach Estreito di Calheta. Hier kommt die Zivilisation der Natur schon nahe 10. Reisetag: Montag, 25. Januar 2010Talkessel als Naturwunder: Curral das Freiras Eine atemberaubende Sicht auf die Naturkulisse des Nonnentals vom Aussichtspunkt Eia do Serrado, dann fahren wir hinunter ins gemütliche Dorfleben. Traurige Reminiszenzen in der Pfarrkirche Oldtimerkorso zu Ehren der Madonna auf Reisen Menschentrauben in Funchals Altstadt feiern mit einem bunten Fest und Fiat-Oldies die Weiterreise der Madonna de Fatima, die auf der Insel ihren Urlaub verbringt Restaurant Jaquet in der Altstadt Funchals Madeiras Garten Eden an frischen Zutaten inspiriert die bodenständige Gastronomie nicht zu Ideen auf der Speisekarte. Gute Gewürze sind der Höhpunkt an Genie in der Küche 11. Reisetag: Dienstag, 26. Januar 2010Tourismus und weite Aussichten am Cabo Girao Schlechtes Wetter zwingt uns zum Abbruch der Wanderung bei Camara dos Lobos. Dafür schauen wir am Cabo Girao in schwindelerregende Abgründe auch ohne Skywalk Calheta Museum für moderne Kunst mit Panorama Von oben zunächst wie eine Ansammlung von Betonklötzen. Im Inneren besticht Calhetas Ausstellung von Man Ray-Werken durch moderne und helle Architektur mit tollem Panorama 12. Reisetag: Mittwoch, 27. Januar 2010Nervenkostüm testen: Fahrt nach Boa Ventura Ab Sao Vicente erwartet uns ein automobilistisches Abenteuer, die enge Landstraße über steilen Klippen nach Sao Jorge, der letzte noch nicht untertunnelte Küstenabschnitt Madeiras Attraktionen nur für uns im Disneyland Madeir Als einsame Besucher bekommen wir einen guten Einblick in Kultur, Geschichte und Handwerkstraditionen der Insel. Abenteuer, Animation und Science-Fiction wie im Disneyland 13. Reisetag: Donnerstag, 28. Januar 2010Anschauliche Medien im Madeiran Story Museum Nach Erledigung der Pflichteinkäufe finden wir im historischen Museum Zusatzinformationen, alte Filmdokumente und interaktive Medien zur jüngeren Vergangenheit Madeiras 14. Reisetag: Freitag, 29. Januar 2010Wanderwege unter dem Encumeada-Pass Das Folhadal bleibt uns verwehrt, aber auch die Levada do Rabacas zeigt schöne Aussichten auf Ribeira Brava und Curral das Freiras vor schwindligen Abgründen. Theater-Brotzeit am Pass 15. Reisetag: Samstag, 30. Januar 2010Chaotischer Rückflug mit dem Lumpensammler Wegen der plötzlichen Flugplanänderung verlassen wir Calhetas Beach Studio früher und genießen die Aussicht in Santa Cruz. Statt nach München fliegen wir erst nach Teneriffa. Notfall erzwingt Übernachtung statt Heimflug Madeiras Unwetterkatastrophe schickt ihre Zeichen voraus: Chaotisches Notfallhandling zeigt uns 24 Stunden Kultur des Schlangestehens, aber auch deutsche Reisende in Revolutionsstimmung Bisher sind noch keine weiteren Artikel veröffentlicht oder das Ende der Reise ist erreicht | |
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Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014
Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten
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