Traumwohnung über den Dächern von Granada mit eigenem Parkplatz und doch zentrumsnahReisebericht zu Andalusien → Granada → Ferienwohnung Garnata 1 Mit dem Garnata 1 finden wir eine Traumwohnung, besonders wegen der Dachterrasse hoch über der Stadt und der einfachen Verkehrsanbindung, die es ermöglicht, das Auto einfach vor der Haustüre zu parken. Sowohl das alte Stadtviertel Realejo wie auch die Alhambra sind zu Fuss zu erreichen. Eine liebevolle Inneneinrichung rundet unser positives Wohnerlebnis ab. Dank der hervorragenden Anfahrtsbeschreibung und Hintergrundinfos des Vermittlers Granadainfo sowie eingehender Vorbereitung mit Googles Streetview ist das Apartment schnell gefunden. Wir hatten den Vermieter nach Abschluss unserer Einkäufe im Carrefour unseres Vertrauens angerufen und unsere Erscheinung binnen der nächsten halben Stunde avisiert. Auf Spanisch und per Handy im Ausland. Lore und ich sind mächtig stolz auf mich! Über die Umgehungsautobahn und die Ronda Sur sind wir schon nach 15 Minuten ohne einen Verfahrer dort. Eigentlich muss man nur der Beschilderung "Alhambra" folgen und kurz vor Erreichen der Parkplätze einem kleinen Sträßchen folgen, das nach der ersten Serpentine bergauf vor der nächsten rechts in Richtung Realejo abbiegt. Hervorragende Lage für jeden Besuchszweck: Das Garnata 1 über Granadas RealejoDies zeigt schon einen von mehreren Vorteilen, die dieses Apartment zu bieten hat. Während die meisten anderen Innenstadtapartments im Albayicin oder den verkehrsberuhigten Zonen im Centro liegen und daher mit dem eigenen Fahrzeug nicht angesteuert werden können, fahren wir hier selbst vor und müssen nicht das Auto im Parkhaus abstellen. Ausflüge in die Umgebung sind also jederzeit und problemlos möglich, obwohl wir solche bei diesem Kurzbesuch nicht geplant haben. Aber auch so habe ich das Auto lieber vor der Haustüre und muss das ganze Gepäck nicht nochmal in ein Taxi umwuchten. Die Bushaltestelle habe ich schon bei der Anfahrt gesehen, 50 m oberhalb des Apartments. Eine zweite steht etwa 100 m weiter unten in der Talbiegung, was für Lore wichtig ist, weil sie keine Steigungen mehr bewältigen kann. John von Granadainfo hatte es schon im Vorfeld auf Anfrage mitgeteilt. Hier verkehrt eine der Alhambra-Minibuslinien, die Linie 34, allerdings nur einmal stündlich. Die Busse fahren 12 Minuten nach der vollen Stunde vor der Kathedrale ab, mühen sich zur Alhambra hinauf, dann zu den Parkplätzen und nehmen von dort wieder ihren Weg bergab an unserem Apartment vorbei, das sie dann jeweils ungefähr 45 Minuten nach jeder vollen Stunde passieren. Für Menschen mit normaler Kondition ist diese Information ohnehin eher unwichtig, weil man sowohl das Stadtzentrum bergab wie auch die Alhambra, von hier nur von halber Berghöhe aufwärts, binnen eines 10-15minütigen Fußmarsches erreichen kann. Für den Rückweg kann man sich auch eines der überall greifbaren Taxis bedienen, was mit ca. 5€ gerade mal doppelt so teuer ist wie die Busfahrt für 2 Personen. Nach einem guten Abendessen sollte das drin sein, der Aufstieg vom Realejo mit vollem Bauch ist teilweise schon ausgesprochen steil. Eng geht′s zu auf der Straße und am Berg unterhalb der AlhambraWir haben Glück und finden 20 Meter oberhalb der Wohnung eine freie Lücke am Straßenrand. Lore muss erst mal aussteigen, denn in der engen Gasse muss das Auto schon ganz akkurat an die Mauer geparkt werden, damit der Minibus noch durchfahren kann. Aber auch ohne dieses Glück wären weiter unten noch einige freie Parkplätze zu finden gewesen. Zum Wenden für die Heimfahrt muss man sich halt eine geeignete Einfahrt suchen. In Ruhe schauen wir uns in unserer neuen Heimat um. Steil bergauf zieht sich in vielen Windungen ein schmaler Steig durch weiße Hütten, die wie einzelne Kokons am Hang kleben. Wie wir wissen, sind einige Zimmer der unteren Wohnungen der Garnata-Familie, vor deren Eingang wir jetzt stehen, als Höhlenwohnungen nach hinten in den Berg gehauen. Das hatte mir ursprünglich ja auch als besonderer Wohn-Clou vorgeschwebt, bis mir ein einzelner Kommentar nachdrücklich vor Augen geführt hat, dass es in Höhlenzonen auch mal feuchtkalt zugehen kann vom Raumklima her, was für eine Asthmatikerin nicht gerade die erste Wahl aus freien Stücken darstellen sollte. Angeschaut hätte ich sie mir trotzdem mal gerne, aber natürlich sind die Türen zu. Wir steigen also die kurze Rampe hinauf zu unserer Wohnung, klopfen an der uns von John sogar mit Foto angewiesenen Türe, es ist aber keiner da. Wir sind ja auch noch eine Viertelstunde zu früh dran. Man hat uns aber ein schattiges Gartenbankerl gebastelt, da nehmen wir eben solange Platz und versuchen, das Apartment von außen abzuschätzen, während der Blick immer wieder auf die Dächer von Granada zu unseren Füßen abschweift. Deutlich zu erkennen ist ein schmaler Balkon, der sich von Eingang bis vor die Wohnung hinzieht. Ansonsten ist in den verschachtelten Objekten kaum auszumachen, welcher Teil wohin gehört. Wir rechnen erstmal damit, dass der etwas breitere, vordere Teil des Balkons das ist, was als private Terrasse bezeichnet worden ist. Für zwei Stühle nebeneinander wird es schon reichen. | |||
Inneneinrichtung mit Stil und Geschmack, selber kochen werden wir eher weniger im GarnataNach der 2. Zigarette auf dem Austragsbankerl kommt ein junger Mann in Badeschlappen auf uns zugestiegen. Nach meiner Identifikation als Martin muss ich erstmal den Redeschwall bremsen. Nur weil es mir gelungen ist, unsere Ankunft auf Spanisch anzukündigen, spreche ich die Sprache noch lange nicht. Nach kurzem Nachdenken wird mir klar, dass nur die Frage war, ob wir zu lange gewartet hätten. Da kann ich ihn beruhigen, und weiter werden wir uns in einer Mischung aus Spenglisch, etwas Zeichensprache und meinen Sprachbrocken ganz gut verstehen. Jetzt wird die neue Wohnung in Besitz genommen. Den Balkon haben wir gleich passiert, unser Führer wedelt nur kurz mit der linken Hand ins Tal und verkündet mit leuchtenden Augen: "Todo Granada". Wäre uns jetzt so gar nicht aufgefallen. Wir nehmen zur Kenntnis, dass dieser Balkon für ihn kaum mehr Bedeutung zu haben scheint als ein Verkehrsweg. Gleich beim Eintreten in die Wohnung müssen wir aber aufpassen, nicht gleich in Freudentaumel zu verfallen. Hier hat sich jemand Mühe gegeben, eine Wohnung zu schaffen und nicht nur eine Bleibe. Die Wände sind in dezentem Blassblau gestrichen, das an Fischerdörfer auf griechischen Inseln erinnert. Die Bilder sind geschmackvoll und nett angeordnet. Die auch hier im Eingangsbereich angeordnete Küchenzeile wird sicher keine großen Kochaufgaben lösen können, aber zur Kaffeezubereitung mit Blick über Granada reicht es sicher. Am rechten Ende geht es ins Badezimmer, mit einem schönen, antiken Waschbecken und einer schmalen Duschzelle, die durch Glasbausteine abgetrennt ist. "Alter granadinischer Stil", erfahren wir. Am anderen Ende des Raums führt eine Tür ins Schlafzimmer, wo Engel über ein stilvolles Kopfgitterbett wachen. Eine vielleicht auch nicht antike, dennoch aber interessant anzusehende Holztrennwand im Burgenstil verbirgt in einer Ecke den offenen Kleiderschrank. Das Geheimnis von Garnata: Die WendeltreppeWir bewundern die hellen und schönen Zimmer, fragen uns aber etwas bange, wo nun das zweite Schlafzimmer versteckt sein soll, von der Dachterrasse erstmal nicht zu reden. Zurück im Wohn- und Eingangszimmer wird aber die Schlafzimmertür geschlossen und dahinter tut sich eine neue Türe auf. Die führt auf eine Wendeltreppe, wie ich noch keine gesehen habe. Steil sowieso und höchstens einen halben Meter breit führt sie nach oben, ein weiterer Ausleger mit eigener (jetzt natürlich verschlossener) Türe zu unserem Wohnzimmer nach unten. Über diese Konstruktion lässt sich eine der unteren Teilhöhlenwohnungen mit unserer zu einem Gesamterlebnisraum für größere soziale Einheiten verbinden. Der Erlebnisraum ist dabei sicher die Wendeltreppe selbst. Meine Oma, in ihren späten Jahren bayrisch in die Breite gegangen, könnte sie jedenfalls nicht begehen. Nicht wegen der Schnaufe, sie hätte schlicht nicht hindurchgepaßt. Auch eine Begehung durch schmalere Menschen, die sich wegen der oben vorhandenen Sensationen evtl. eine höhere Promillezahl zugelegt haben, kann durchaus gefährlich enden. Man kann zwar in dem engen Kordon nicht wirklich weit fallen, aber, wie eine alte bayrische Wiesnweisheit sagt: "So a Gnackerl (hier:Genick) is glei brocha". Wir sind aber (noch) nüchtern und finden so das zweite Schlafzimmer im oberen Stock, geräumig und hell, aber ohne weitere Sensationen. Die öffnet sich hinter der nächsten Türe. Eine Dachterrasse mit Azulejos-Mäuerchen, geräumig, mit großem Tisch und vier Stühlen und einem Blick, der nicht nur "Todo Granada" umfasst. Bis weit ins Hinterland können wir schauen oder genauso in den Realejo oder den Rio Genil unmitelbar unter unseren Füßen. Am frühen Nachmittag ist es hier noch zu heiß und Schattenspender gibt es keine. Nur auf den höher gelegenen Terrassen sind vereinzelt schon Weinreben so weit gewachsen, dass sie dort auch Schatten spenden. Aber in den beiden folgenden Nächten werden wir uns hier kaum sattsehen können und zum Frühstück kann man es auch noch gut aushalten. Nachdem wir die nun wirklich fantastische Aussicht genügend gewürdigt haben, gehen wir im Untergeschoss zum Geschäftlichen über. Die Formalitäten sind gleich erledigt, bei der Abreise sollen wir die Schlüssel einfach in den Briefschlitz werfen und drauf schauen, bis 12:00 vom Acker zu sein. Mittlere Preislage, Top Stadtlage, traumhafte AussichtEigentlich liegt das Garnata etwas über unserer gewohnten Preislage, gerade an der oberen Schmerzgrenze. Nun ist es in einer Stadt wie Granada ohnehin etwas teurer wie anderswo, die Lage und die hervorragende Beratung des Vermittlers Granadainfo sind es aber allemal wert, was auch den umfangreichen Katalog weiterer Wohnmöglichkeiten anbelangt. Für die traumhafte Dachterrasse zahlt man abgesehen andernorts extra Geld. Für einen kürzeren Stadtaufenthalt ist es genau das Richtige, gerade auch für Familien. Groß selber aufkochen mag man ja bei Kurzaufenthalten eher weniger, da stößt die Ausstattung nämlich schnell an enge Grenzen, für das eigene Frühstück oder mal einen kleinen Snack reicht es gerade. Bei längeren Aufenthalten ist der Belastung der Reisekasse die strategisch günstige Lage für Ausflüge mit dem eigenen Auto gegenzurechnen. Ein Hotelzimmer mit vergleichbarer Ausstattung zu diesem Preis ist ohnehin nicht zu finden. Voll der Vorfreude rolle ich unsere Trolleys über die Rampe nach oben, sobald unser Vermieterbote uns unserem Schicksal überlassen hat. Danach folgen noch unsere Einkäufe. Muss ja nicht jeder sehen, dass wir mit einer ordentlichen Garnitur Bier und Wein einziehen und selbiges in den gut vorgekühlten Kühlschrank verstauen. Nachdem die Nacht vor der Abreise wie immer nicht gerade mit dem seligsten Schlaf gekrönt wurde, gönnen wir uns jetzt erst einmal eine kleine Siesta, bevor uns auf den Weg in die Stadt machen. | |||
Lauschige Nacht über den Dächern Granadas in Garnata1Nach erfolgtem, ausgiebigen Abendessen ist der Bus natürlich weg und wir lassen uns im Taxi vor die Haustüre fahren. Es kostet auch nur die versprochenen 5€, zudem sind wir in guten fünf Minuten daheim anstelle der halbstündigen Busrundfahrt über den Alhambra-Parkplatz. Von der jetzt folgenden Begrüßungsparty für zwei hätten wir auch keine Minute missen mögen. Wir bugsieren Wein, Bier, Gläser und Kerzen über die enge Wendeltreppe nach oben, wozu es mehrere Gänge braucht. Jetzt kann man es bei angenehmen 25 Grad auf der Dachterrasse gut aushalten, tagsüber würde der Aufenthalt aber vermutlich einen baldigen Hitzschlag zur Folge haben. Frühstück geht nur am frühen Morgen, weil sonst die Butter zu einem See zerschmolzen ist, bevor man den Schinken aufs Brot legen kann. Die Aussicht über die nächtliche Stadt ist so atemberaubend, dass wir uns gar nicht hinsetzen mögen. Nur zum Nachschenken der Gläser wenden wir kurz den Blick ab von dieser Kulisse. Ein schöneres Begrüßungsgeschenk für den Beginn dieser Reise können wir uns kaum vorstellen. Direkt unter uns liegen Parkanlagen, von Strahlern wie Säulen eingerahmt, die an Schloss Nymphenburg erinnern. Auch der Flusslauf ist anhand der gelb leuchtenden Laternen gut zu erkennen. Dort waren wir noch nicht gewesen zwei Jahre zuvor und das wollen wir morgen als erstes nachholen. Weiter rechts sind die Gassen des Realejo zu erkennen und dahinter die Innenstadt. Im Hintergrund die Dörfer an den Hängen der umliegenden Höhenzüge, deren Lichter dann im Laufe des Abends zunehmend ausgeknipst werden. Die Alhambra ist natürlich nicht zu sehen, dafür aber ein angestrahltes, bunkerähnliches Gebäude, dessen Klotzigkeit wohl die moderne Adaption der Burganlage versinnbildlichen soll. Obwohl sonst durchaus aufgeschlossen für solche Experimente, erinnert dieses eher an ein Gefängnis. Ich recherchiere später, dass es einer Stiftung gehört und jetzt Kunst darin gefangen ist. Das bringt uns zur einzigen Beschwerde des heutigen Abends. Trotz Tausender von Euros an Eintrittsgeld, die allein die Alhambra täglich abwirft, ist diese Stadt immer noch zu geizig, ihre zentralen Bauten nachts anzustrahlen, was unser großes Kino natürlich perfekt machen würde und was jede arme andalusische Kleinstadt schafft. Aber darüber hatten wir uns schon vor zwei Jahren beschwert, was mir erst jetzt wieder einfällt. Lore geht schließlich nach einem sehr langen Reisetag in ihr Bett. Ich feiere unser Wohnungsglück noch mit einem Bierchen drüber. Das hat zur Folge, dass die Schnarchwarnstufe auf Fünf von Fünf steigt und ich im oberen Zimmer neben der Terrasse nächtigen werde. Vielleicht auch ganz gut, denn zur Bewältigung der Wendeltreppe abwärts muss man tatsächlich voll verkehrstüchtig sein. Anhand der überreichten Visitenkarten merken wir zu Hause, dass die Vermieter ihre Apartments auch von der Website ihres Lokals aus vertreiben. Dort heißt unser Apartment aber "El Rosal" und ist etwas weniger ausführlich beschrieben als auf der Website von Granadainfo. Immerhin sind auch hier eine spanische und eine englische Version verfügbar. Den Zusatzservice von John und Sarah hätten wir dennoch nicht missen wollen, zumal wir dort auch nicht mehr bezahlt haben. | |||
Wenn Sie dem Verlauf dieser Reise folgen möchten
Und hier der Gesamtüberblick dieser Reise mit allen Berichten | |||
© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de
Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014
Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten
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