Reisebericht zu Andalusien→Nordostandalusien→Baeza Ferienwohnung Die Casa del Seise in Baeza: Optimal gelegen, gut erreichbare Ferienwohnung im RenaissancepalastNach ausgiebiger Befragung des Internets habe ich mich für Baeza als Standquartier für das nördliche Andalusien entschieden, und dort für die Casa del Seise. Das war ein Treffer. Der schonend in modernem Stil umgebaute Palazzo inmitten der historischen Altstadt ist ohne Probleme zu erreichen und liegt gerade 50 Meter über dem Hauptplatz in absolut ruhiger Lage. Baeza ist in seinem Ortskern nicht sehr groß, und wenn man von der Hauptverbindung Jaen-Baeza-Ubeda herkommt, geleitet einen schon die normale Beschilderung automatisch ins Zentrum. Dank Googles Streetview und Maps finden wir von dort auch schnell die Abzweigungen ins historische Zentrum und von dort aus dank optischer Erinnerungsstützen auch unser heutiges Ziel für die nächsten drei Tage, die Casa del Seise. Was aus der Ferne des Internets nicht ohne Weiteres zu beurteilen war, ist vor Ort nämlich ganz einfach: Befahren kann man die Straßen der historischen Stadtkerne problemlos, nur parken darf man dort nicht. Die Casa del Seise finden: Kein Problem in BaezaWie unser Vermieter auf Anfrage schon gemailt hatte, können wir das Auto gemütlich und ohne Verkehrsbehinderung gegenüber des gleichnamigen Souvenirshops parken, praktisch zu Füßen des Glockenturms der Universitätskapelle. Zwar sieht dieVerkehrsführung mittlerweile bereits etwas anders aus als in Googles Maps und Streetviews, aber so groß ist der historische Bereich der Stadt nun auch wieder nicht und notfalls sogar intuitiv zu finden und zu er-fahren. Entsprechend der spanischen Siestazeiten öffnet der Shop seine Pforten um 17:00 wieder, genau entsprechend der eigenen Zeitplanung kommen wir um 17:07 an. Besser geht es ja gar nicht. Auch innerfamiliär zahlt sich jetzt nächtelange Vorplanung in bewundernden Blicken meiner Frau aus. Uns wird ein freundlicher Empfang zuteil. Der Souvenirshop zielt natürlich auf Touristen, neben den üblichen Artikeln werden aber auch Produkte aus der Region angeboten und einzelne Keramiken, die auch höheren Ansprüchen genügen als dem Tischaschenbecher zu Erinnerungszwecken. Zwar spricht der Betreiber nur spanisch und sehr wenig englisch, er nimmt sich aber viel Zeit, uns bereits vorweg nicht nur die Wohnlage, sondern besonders auch die Gegebenheiten in Baeza und seiner Zwillingsstadt Ubeda anhand geeigneter Karten zu erläutern. Dem Meisten kann ich mit Unterstützung von Karten und Gesten gut folgen, wobei besonders hilfreich die Hinweise zu den Parkmöglichkeiten in beiden Städten sind. Nachdem die öffentlichen Parkgelegenheiten gerade mal einen Fußmarsch von 10 Minuten entfernt sind, verzichte ich auf das schon bemerkte Parkhaus an der Zufahrt in die Altstadt. Gepäck und Lore werden ausgeladen und schon mal im Treppenhaus geparkt. Unsere Wohnung liegt im zweiten Stock und in alten Palästen gibt es natürlich keine Aufzüge, so dass ich froh sein kann, wenn sie selbst die Stiegen erklimmt. Das Gepäck sowie unseren Rucksack mit den bereits in Granada erstandenen Genussmitteln werde ich nachher nach oben hieven. Zunächst aber will ich unser Auto in seine Parkposition verfrachten. Unser Vermieter wollte auf Nachfrage keine sehr genaue Aussage machen, wie lange ein hier geparktes Auto wohl geduldet werden würde, vielleicht auch, um keine unnötige Experimentierfreude unsererseits zu wecken. Tatsächlich haben wir die Ortspolizei immer wieder auf Streife gesehen, aber nirgends im Sinne einer Jagd auf Strafzettel. Vermutlich würde erst ein mehrstündiger Aufenthalt des PKWs zu echtem Ärger führen. Hundert Meter weiter und nach Bewältigung zweier doch etwas abenteuerlicher Steilkurven lande ich wieder an der Plaza del Popolo, an deren Rändern die Parkplatzeinteilung noch blau aufgemalt ist. Wie ich schnell merke, bedeutet dies eine Bewirtschaftung über Parkscheine aus dem Automat. Aber bereits weitere hundert Meter in Richtung Ortsende werden die Plätze öffentlich und ich bemächtige mich eines der Laternenplätze am Straßenrand. Trotz unseres fetten "Gold-Car-Rektal"-Aufklebers am Fahrzeugheck befürchte ich hier eigentlich keine Sicherheitsprobleme, womit ich für unseren Teil auch Recht behalten sollte. | |||
Casa del Seise: Moderner Stil in historischem Ambiente der RenaissanceWenig später bin ich wieder zurück und schaffe unser Hab und Gut in die Ferienwohnung, die für die nächsten drei Urlaubsnächte unser Zuhause werden soll. Wir bewohnen das Apartment "Catedral", eines von drei Wohnungen in diesem Palazzo. Eine große Logis befindet sich im ersten Stock (Arco del Barbudo) und nimmt die gesamte Stockwerksfläche ein, während unter der Dachschräge im zweiten Stock sich diese zwei separate Einheiten teilen, eben unser "Catedral" und seine Schwester, das "San Juan Evangelista". Zunächst sind wir etwas überrascht, weil wir die Webauftritte so verstanden hatten, mit dem 2-Personen-Apartment dasjenige gebucht zu haben, welches auch über eine eigene Terrasse verfügt. Tatsächlich sind auch die beiden Wohnungsbebilderungen auf der Casadelseise-Website entweder vertauscht oder die Schilder wurden kurzerhand umgetauscht. Wir haben jedenfalls keine Terrasse. Angesichts des einzigen Mankos von Baeza, nämlich der Qualmwolke, die bei ungünstigem Wind permanent über dem Ort schwebt, ist dies jedoch kein wirklicher Makel und mein Problem, in Gegenwart meiner Frau nur im Freien zu rauchen, werde ich auch anders lösen können. Hinter unserer Wohnungstür öffnet sich jedenfalls ein kurzer, schmaler Gang mit Garderobe, was insoweit bemerkenswert ist, als diese praktische Einrichtung zum Aufhängen von Jacken in sehr vielen Objekten fehlt. Rechter Hand ein schön gefliestes, sympathisches Badezimmer mit gut funktionierender Dusche, was auch keine Selbstverständlichkeit darstellt. Diese Eingangsdiele öffnet sich dann in den Hauptraum, der wie auf den Fotos dargestellt vollkommen modern renoviert worden ist und sich trotzdem mit seinen rustikal erhaltenen Aussenmauern den Palazzo-Flair erhalten hat. Durch die großzügigen Dachschrägenfenster in lichter Höhe grüßt der Turm der zur alten Universität gehörigen gleichnamigen Kapelle herein. In der rechten Hälfte befindet sich die Küchenzeile mit Spüle, zwei-Platten-Ceranfeld, Abzugshaube und Mikrowelle sowie einem stabilen Esstisch für bis zu sechs Personen, in der linken Hälfte der "Relax"-Bereich mit Couch und Fernsehtischchen. Dahinter führt eine Treppe in das zunächst nicht sichtbare Zwischengeschoss, das als Galerie über unseren Köpfen in die Dachschräge eingezogen wurde, wo sich mit zwei Doppelbetten der Schlafbereich befindet. Deren Breite wird bei späterer Nachprüfung wohl korrekt mit 1,35 m angegeben, was für Jungverliebte noch angehen mag. Ältere Ehepaare mit evtl. Schnarch- und Wühlproblemen wie wir sollten sich auf zwei getrennte Betten einstellen. Wir beide werden uns hier sehr wohl fühlen. Das liegt nicht nur am besonderen Charme dieser Mischung aus altem Palazzo und moderner Renovierung sowie der herzlichen, aber unaufdringlichen Betreuung mit Notfall-Handynummer. Besonders auch die Lage inmitten der Altstadt fünfzig Meter "über" dem schlagendem Herz der Stadt, dem Paseo de la Constitucion, stellt ein gewichtiges Plus dar. Trotz der gelungenen Aufteilung aber wohnen Sie hier quasi in einem Raum, so dass eine Belegung mit mehr als zwei bis hin zur physisch natürlichen möglichen Sechs das Wohnen zum besseren Zeltlager abwandeln lassen könnte. Dies gilt besonders auch für die Ausstattung mit Kochgeschirr, die durchaus zweckmäßig und für zwei Personen nicht königlich, aber ausreichend ist. Für mehr Personen werden Sie die Pfannen- und Topfgrößen aber zu einem Schichtbetrieb zwingen, soweit Sie eine teilweise Selbstversorgung anstreben. Von solchen Mäkeleien abgesehen, die leider nach unserer Erfahrung 80% aller europäischen Ferienwohnungen betreffen, haben wir hier in der Casa del Seise in Bezug auf Einrichtung, Pflege, Sauberkeit, Lage und Ambiente sicher eine der ersten Adressen in Baeza ausgewählt. Bei Besichtigung der Wohnung aus der Ferne im Internet mögen die Bilder etwas verwirrend aussehen (zumindest mir ging das so), was sich eben durch die besonderen baulichen Gegebenheiten erklärt. Das Logo des "Alojamiento Rural" (VTAR) haben wir hier und in der Umgebung noch öfters an Häusern prangen sehen und können zumindest bemerken, dass jedes äußerlich einen sehr guten Eindruck gemacht hat, für Urlaubsplanung also durchaus einen Anhaltspunkt geben könnte. Wir richten uns ein. Lore als gewiefte Bastlerin und Antikkoryphäe erkennt zu meinem Glück die Bedeutung der auf der Schlafgalerie direkt unter den Dachschrägfenstern so offensichtlich platzierten Stuhlobjekte. Mittels dreier Handgriffe, die ich persönlich nie kapieren werde, lassen sie sich nämlich zu kleinen Treppen umfunktionieren, von deren Top aus man sich gemütlich in die Gaubenfenster lehnen kann. Das bietet nicht nur einen wunderschönen Ausblick über den Ort und sein Hinterland in Richtung Norden, sondern mir auch einen Notfall-Rauchplatz infolge fehlender Terrasse, soweit ich die zwei Stockwerke nicht mehr schaffen sollte oder wollte. Jetzt aber wollen wir Einblick statt Ausblick. Mittlerweile haben wir fast 12 Stunden Anreise hinter uns und wollen trotz vorhandener Müdigkeit mal sehen, wo wir eigentlich gelandet sind. | |||
Wenn Sie dem Verlauf dieser Reise folgen möchten
Und hier der Gesamtüberblick dieser Reise mit allen Berichten | |||
© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de
Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014
Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten
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