Reisebericht zu Andalusien→Nordandalusien→Baeza Ubeda Sierra Cazorla Museumsstädte andalusischer Renaissance inmitten einer traumhaften NaturkulisseDer Nordosten Andalusiens wird durch drei wesentliche Komponenten geprägt: Zum ersten durch den Olivenanbau und seine Verwertung, wofür die gesamte Provinz Jaen berühmt ist, was sich gut erschmecken lässt, manchmal aber auch nicht zu "überriechen" ist. Danach städtebaulich gesehen durch das Weltkulturerbe der historischen Renaissance-Stadtkerne von Baeza und Ubeda. Und drittens durch eine einzigartige Naturkulisse, wofür vor allem die Sierra de Cazorla, Segura y las Villas besonders auch bei spanischen Sommerfrischlern berühmt ist. Aber auch die Sierra de Andujar oder die Sierra Magina haben in meinen Augen einiges zu bieten. Der Besucher kann also hier durchaus einen Städteurlaub mit wunderschönen Naturerlebnissen verbinden. Für die Wahl des Wohnsitzes stellt sich aber schon die Frage eines Schwerpunkts, um nicht einen Großteil seiner Zeit im Auto zu verbringen. Baeza ist erste Wahl als Wohnort in der Stadt wegen seines sympathischen OrtskernsDie Zwillingsstädte Baeza und Ubeda bezaubern natürlich mit ihrem quasi als Gesamtkunstwerk erhaltenes historisches Ensemble aus Renaissancepalästen, Kirchen und Plätzen. Hinzu kommt ihre beherrschende Lage auf den Hügelkronen, von wo sich weite Ausblicke in die umgebende Landschaft wie von einem Balkon aus bieten. Kulturhistorisch interessierte Besucher Andalusiens finden hier die Inkarnation einer Epoche, die der maurischen Blüte und der katholischen Reconquista nachgefolgt ist, die sie in Granada und Cordoba hautnah erleben konnten. Die nächste Stufe einer durch zunehmende Bedeutung der Überseebesitzungen finanziell "fetten Zeit" können Sie dann in Sevilla studieren. Der museale Charakter hat aber auch Nachteile. Das (klein)städtische Leben nämlich findet woanders statt, in beiden Orten. Innerhalb der historischen Zentren wird der geneigte Besucher allenfalls seinesgleichen antreffen sowie die für ihn geöffneten Souvenirläden. Wir waren daher froh, einem versteckten Hinweis in den vielen Bewertungsportalen zu folgen und Baeza als Standort gewählt zu haben. Hier schmiegt sich die überschaubare Altstadt direkt an den quirligen und sympathischen Ortskern an und man läuft nicht in Gefahr, sich in einer abgehobenen Parallelwelt ausgesetzt zu fühlen. Ubedas Zentrum ist da einfach wesentlich größer, was natürlich auch mehr zu sehen bedeutet. Das öffentliche Leben verschwindet hier aber eher diffus in den gesichtslosen Außenbezirken, was wir aber angesichts unserer Wohnortwahl nicht wirklich überprüfen konnten. Das gilt auch für die Provinzhauptstadt Jaen, für deren Besichtigung die Zeit nicht gereicht hat. Zu oft haben wir erlebt, dass in Reiseführern eher stiefmütterlich behandelte Orte sich als schöne Halbedelsteine herausgestellt haben. Für eine Kombination aus Stadt- und Naturbesichtigung dieser Gegend liegt Jaen aber zu ungünstig. Baeza und Ubeda bieten hervorragende Ausflugsmöglichkeiten in die Naturschönheiten der Umgebung, aber um in den Kern der Sierra de Cazorla vorzustoßen, braucht es auch von hier bereits mindestens eine Stunde Anfahrtszeit. Die Sierra de Cazorla, Segura y las villas: Berühmt, aber nicht die einzige Naturschönheit der Provinz JaenInsoweit sind echte Naturfreunde vielleicht besser in den sympathischen, aber auch verschachtelten und engen Bergorten wie Cazorla besser aufgehoben. Andererseits ist auch hier der Mittelweg nicht unbedingt die beste Variante. Hier wohnt es sich in touristisch gut organisierten, aber authentischen Bergdörfern nicht günstiger als in den Zwillingsstädten. Trotzdem muss für jeden Besuch der Sierra de Segura erst einmal die Passhöhe dorthin überquert werden. Wer also einen Natururlaub als Schwerpunkt plant, sollte sich vielleicht besser gleich ins Zentrum des Geschehens platzieren, von wo aus Wanderwege und Stauseeufer in überschaubaren Anfahrtszeiten erreicht werden können und die umliegenden Städte als Tagesausflug einplanen, was problemlos möglich ist. Ein Blick mit dem Fernglas von der Passhöhe des Puerto de Las Palomas über Cazorla zeigt, dass die Möglichkeiten hier von komfortablen Hotelanlagen über versteckte Ferienwohnungen bis hin zu einer genügenden Auswahl an Campingplätzen reichhaltig genug sind. Dies spiegelt auch die Bedeutung dieser Gegend für den innerspanischen Tourismus wieder. Im April waren wir hier noch relativ allein, Ausmaß, Vielzahl und Ausstattung der Anlagen am Wegesrand machen aber deutlich, dass dies nicht immer so sein wird. Liebhaber eher einsamer Natur könnten in der von mir bei der Vorplanung zu Unrecht verschmähten Sierra Magina zwischen Baeza und Granada genauso auf ihre Kosten kommen und genießen zudem den Vorteil einer relativ guten Verkehrsanbindung für Tagesausflüge in alle Richtungen. Cordoba, Granada und Guadix erscheinen von hier aus jedenfalls erreichbar, während aus dem Zentrum der Sierra de Cazorla durchaus eine Stunde Fahrzeit in einfacher Richtung einzuplanen wäre, um überhaupt zu den dorthin führenden Autobahnen zu gelangen. Wer mit diesen Zielen nichts am Hut hat, sollte allerdings in der Sierra de Segura und ihren Anhängen bleiben. Nicht nur, aber gerade über dem Stausee warten schon Wanderwege, die allein eine Reise wert sind. Dabei bleiben noch die nordwestlich von Jaen gelegenen Naturschutzgebiete der Sierra de Andujar oder des Despenaperros außer Acht, die ich noch nicht kenne. Von dort aus erscheinen mir allerdings auch Ziele wie die Zwillingsstädte gerade noch erreichbar, bei ernstem Willen vielleicht auch noch Granada oder Cordoba. Alle weiteren Ziele sind fast so weit entfernt wie Madrid. | |||||||||||||||
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Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014
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