titelbild fenster-gucker reiseblog

Achterbahnfahrt durch Granadas Albaizin als Besichtigungsalternative

Granada Rundfahrt Albaizin per Minibus

Wir entscheiden uns für eine weitere Besichtigung des Albaizin, diesmal mit der Busrundlinie. Die Fahrt gerät zu einem spektakulären Achterbahnerlebnis und rundet den Tag ab. Wieder daheim wird uns eine Wetterbesserung in Aussicht gestellt.

Nach der Besichtigung des Klosters von San Jeronimo und den vorangegangenen Spaziergängen steht uns nicht mehr so der Sinn für weitere Erkundungen zu Fuß. Mir fällt ein genialer Trick ein, um die verbleibende knappe Stunde bis zur Abfahrt unseres Busses ins heimische Nest nach Alfacar zu überbrücken und zugleich Lore den Aufstieg zur Haltestelle zu ersparen. Wir werden nochmals eine kleine Rundfahrt mit dem Albaizin-Bus machen, diesmal komplett, und oberhalb unserer Haltestelle wieder aussteigen. Auf diese Weise hängen wir ganz unabsichtlich noch mal ein Erlebnis der besonderen Art an.

Im Minibus durch den Albaizin: Günstige Achterbahnfahrt durch historische Gassen

Während wir den ersten Teil der Fahrt im Minibus ja bereits kennen, gerät der zweite Teil nach der Haltestelle San Nicholas zum Achterbahn-Erlebnis. Dort hatten wir den Bus ja heute Vormittag verlassen, um vom Mirador aus die Alhambra nochmals zu bewundern und dann zu Fuß das Viertel zu durchstreifen.

Das erledigt jetzt der Bus für uns, was die Gassen aber nicht breiter macht. Die Hauswände und Gartenmauern rücken derart nah an die Fensterscheibe heran, dass man bei jedem Zweiglein, das dagegen peitscht, unwillkürlich zurückzuckt. Da passt keine Handbreit mehr dazwischen und die Fahrerin muss bei jeder Kurve rudern, um den Bus in einem Sitz hindurch zu manövrieren, obwohl sie die Strecke wohl schon tausende Male gefahren ist. Die Scheiben klappern und die Sitze vibrieren wie ein aus den Fugen geratener Massagestuhl. Schließlich geht es am Ende dieses Altstadtviertels noch über eine steile Rampe in das Stadtzentrum hinunter, die Lore durchaus an traumatische Erlebnisse in Madeira erinnert. Zwanzig Minuten später sind wir wieder angekommen, aber ein Fahrpreis von 80 Cent für eine derart spektakuläre Achterbahnfahrt stellt sich im Vergleich zu Preisen auf dem Oktoberfest als Trinkgeld dar.

Wieder daheim: Wetterbesserung in Sicht, Katastrophenmeldungen auch ohne Spanischkenntnisse bestürzend

Ziemlich früh sind wieder daheim. Während ich vor der Glotze auf einen Wetterbericht warte, beginnt mir das ganze Ausmaß der Katastrophe in Japan zu dämmern. Die ausführlichen Berichte über Atomkraftwerke sprechen für sich, da muss man kein Spanisch verstehen. Als schließlich noch das Bild des explodierenden Reaktorgebäudes gezeigt wird, wird mir doch etwas mulmig. Das einzig Positive bleibt der doch noch gezeigte Wetterbericht: Ab morgen wird es stetig besser und am Freitag erwartet uns strahlender Sonnenschein am Meer.

Wir beschränken uns heute auf Kartoffeln mit Butter, zusammen mit unseren Käsespezialitäten und dem restlichen Ragú von gestern. Leider sind die Kartoffeln, wie überall, nicht gerade eine Erleuchtung, wir haben aber auch schon schlechter gegessen. Eine Rommérunde endet für Lore mit der Notiz im Spielbuch, nie wieder mit mir Karten zu spielen, damit sie es nicht vergisst. Meistens vergisst sie aber, das Kartenspielbuch nach alten Notizen zu durchsuchen.

Ich überlege mir noch einen Plan für den morgigen Tag, für den wieder ein Ausflug angedacht ist. Leider gibt es immer noch so viel zu sehen und Andalusien ist noch größer, als gedacht, obwohl wir den Urlaub doch schon auf zwei Standorte aufgeteilt haben. Die Städte Ubeda und Baeza in der Provinz Jaén wären sicherlich sehenswert, erscheinen mir aber für einen Tagesausflug doch zu weit entfernt. Die Sierra Subbetica liegt etwas näher. Hier sind wir auch nicht so an ein Ziel gebunden, sondern können gemütlich sehen, wie weit wir kommen. Ein Kontrapunkt zu den Stadtbesichtigungen erscheint mir auch angebrachter.

Wenn Sie dem Verlauf dieser Reise folgen möchten

Vorhergehender Artikel

Klosterkirche San Jeronimo mit Kontrastprogramm

San Jeronimo: Unscheinbares Äußeres, friedvoller Kreuzgang, glanzvoller Retabel und spezielle Innenarchitektur mit Comics der Bibelgeschichte

Nachfolgender Artikel

Montefrio im Südosten der Sierra Subbetica

Die spektakuläre Felslage der Kirche von Montefrio beeindruckt, die unfreiwillige Dorfdurchquerung gerät jedoch zum Abenteuerparcour

Und hier der Gesamtüberblick dieser Reise mit allen Berichten


© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de

Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten

[Sitemap] [Werbung schalten auf diesen Seiten] [Kommentar abgeben]